Wie das Leben so spielt hatte ich kürzlich das Vergnügen in Köln einen sehr netten Marokkaner und seine Familie kennen zu lernen. Ich wurde sogar zum Essen eingeladen und durfte die extreme Gastfreundschaft der Marokkaner genießen und habe mich sehr gefreut, die Rezepte des Essens in diesem Buch wiederzufinden. Daran sieht man schon, dass hier wirklich die einheimische Küche eingefangen wurde.
Das Hauptgericht, das mir serviert wurde, hat mir so gut geschmeckt, dass ich das entsprechende Rezept aus "Zu Gast in Marokko" direkt nachkochen musste. Es handelte sich dabei um eine Hähnchen-Mandel-Pastete, eine sogenannte Hähnchen-B´stilla, ein Festessen, das man meist bei Hochzeiten, anlässlich einer Geburt oder im Ramadan isst. Das Ergebnis kann sich doch sehen lassen, oder??
Hähnchen-Mandel-Pastete
Zutaten
für zwei Pasteten von ca. 26 cm Durchmesser
für den Boden
- 20 Blätter Filoteig (aus dem Kühlregal)
für die Füllung
- 2 ganze Hähnchen (à etwa 1,5 kg), in jeweils 8 Teile geteilt (ich habe die Hähnchen ganz gelassen)
- 160 ml Olivenöl
- 4 große Zwiebeln, fein gehackt
- 4 Knoblauchzehen, geschält und zerdrückt
- 1 Bund Petersilie, fein gehackt
- 1 Bund Koriandergrün, fein gehackt
- 2 Teel. Ras el-Hanout
- 1 Teel. Ingwerpulver
- 1 Teel. Kurkuma
- 1/2 Teel. frisch gemahlener Pfeffer
- 1 Teel. gemahlener Zimt
- 1 große Zimtstange
- 1 Prise Safranfäden, in 2 Essl. heißem Wasser eingeweicht
- Schale von 1/2 Salzzitrone (ich habe Zesten der Schale einer normalen Bio-Zitrone verwendet)
- 1 Teel. feines Meersalz
- 250 ml Wasser
- 8 Eier + 1 Ei zum Bestreichen
- 100 g Zucker plus 2 Essl. Zucker
- 4 Essl. Pflanzenöl
- 500 g blanchierte Mandeln, geröstet in einer Pfanne ohne Öl, fein gehackt (ich würde das nächste Mal deutlich weniger Mandeln verwenden, nur so etwa 100 g, weil durch die ganzen Mandeln die Pastete doch sehr dominiert wurde. So war es bei der Pastete, die ich bei Freunden aus Marokko probieren durfte nicht. Diese war zusätzlich mit dünnen Reisnudeln gefüllt, die ich statt der vielen Mandeln das nächste Mal ergänzen würde. Ein entsprechender Hinweis findet sich auch im Buch: "Eine beliebte Variante des Rezepts wird mit Reisnudeln zubereitet. Das ideale Mengenverhältnis liegt bei etwa 1/3 Nudeln zu 2/3 Hähnchen. Die Nudeln kochen und unter die Mischung heben. Nach Belieben würzen.")
- 1/2 Teel. Orangenblütenwasser
- 200 g Butter
- 40 g Puderzucker zum Bestreuen der Pasteten
Zubereitung
Den Ofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Hähnchen, Olivenöl, Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter, Gewürze, Zitronenschale und Salz in einen großen, hohen Bräter geben und gründlich miteinander vermengen (am besten geht das mit den Händen). Das Hähnchen ca. 45 Minuten im Ofen braten, bis es goldgelb ist. Das ganze in einen Topf umfüllen und das Wasser hinzugeben. Den Topf zugedeckt ca. 45 - 50 Minuten bei mittlerer Hitze auf dem Herd köcheln lassen, bis sich das Fleisch vom Knochen löst. Die Hähnchenteile pulen und das Fleisch in kleine Stücke reißen, dann beiseite stellen. Die Sauce 10 Minuten köcheln und einreduzieren lassen. Dann das Fleisch wieder hinzu geben.Eier, Öl und Zucker in einem großen Rührbecher verquirlen, dann langsam in den Topf mit dem Fleisch gießen. Die Temperatur auf schwache Hitze reduzieren. Die Masse unter Rühren weitere 5 Minuten köcheln lassen. Wenn die Eier gestockt sind, den Topf vom Herd ziehen und abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit Mandeln, Orangenblütenwasser und die 2 Essl. Zucker in eine Schüssel geben und vermengen. Beiseite stellen.
(Ich würde beim nächsten Zubereiten ca. 100 g Reisnudeln nicht ganz weich garen und zusammen mit dem Mandelgemisch unter die Fleischmasse heben!)
Zwei flache, runde Backformen (26 cm Durchmesser) mit Butter einfetten. Die Formen jeweils mit 5 Filoblättern überlappend auslegen und die Enden über die Formränder lappen lassen. Je die hälfte der Fleischfüllung einfüllen und dann mit jeweils der Hälfte der Mandelmasse bedecken. Die überhängenden Teiglappen über die Füllung schlagen. Dann mit den restlichen Filoteigblättern abdecken und die Ränder in die Form drücken. Die Pasteten mit dem zusätzlichen verquirlten Ei bestreichen und ca. 20-25 Minuten im Backofen goldgelb backen. Danach die Pasteten ca. 5 Minuten ruhen lassen. Mit Puderzucker, Zimt und Mandeln bestreuen und sofort servieren.
Pistazien-Rosen-Plätzchen
Zutaten
für ca. 30 Plätzchen
für den Teig
- 120 g blanchierte Mandeln, leicht geröstet
- 100 g blanchierte grüne Pistazienkerne
- 200 g Puderzucker, gesiebt plus 40 g
- 1 Teel. Backpulver
- 1 Ei
- 1 Essl. Rosenwasser
Zubereitung
Den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Mandeln in den Mixer geben und mittelfein mahlen, dann in eine Schüssel geben. Die Pistazien auf die gleiche Weise zerkleinern und gemeinsam mit dem Puderzucker und dem Backpulver zu den Mandeln geben. Alles gut vermengen. Das Ei mit dem Rosenwasser verquirlen und zu den Trockenzutaten geben. Alles gut zu einem festen Teig verkneten. Jeweils 2 Teel. des Teigs zu einer Kugel rollen und diese flach drücken. Die Kugeln mit einer Seite in den zusätzlichen Puderzucker tauchen. Die Plätzchen mit genügend Abstand mit der gezuckerten Seite nach oben auf einem mit Backpapier ausgelegtes Blech geben. Die Plätzchen ca. 18-20 Minuten goldgelb backen. Das Gebäck auf dem Blech abkühlen lassen und in einen luftdicht schließenden Behälter geben. Dann halten sich die Plätzchen bis u 1 Monat.So, jetzt gab es etwas Herzhaftes und etwas Süßes aus diesem köstlichen Buch und beim Genießen der Kekse kann man toll weiterstöbern, was man als nächstes backen oder kochen möchte. Ich kann mich jedenfalls gar nicht entscheiden... Wie wär´s mit der Fleischbällchen-Tajine mit Tomatensauce....oder.....
Ich danke dem Callwey-Verlag sehr, dass er mir ein Rezeptionsexemplar dieses wunderschönen Buchs zur Verfügung gestellt hat.
Zu Gast in Marokko
von Rob und Sophia Palmer
Callwey-Verlag
Erscheinungsdatum: 16.03.2015
Ausstattung: Gebunden
Seitenanzahl: 288
39.95€
ISBN: 978-3-7667-2143-3
Ausstattung: Gebunden
Seitenanzahl: 288
39.95€
ISBN: 978-3-7667-2143-3
VIEL SPASS wünscht...
zum Buch:
Ich möchte Euch eines der schönsten Kochbücher ans Herz legen, das ich überhaupt kenne. "Zu Gast in Marokko" präsentiert verführerische Rezepte einer kulinarischen Reise von Rob und Sophia Palmer. Die beiden sind Australier, sie hat marokkanische Wurzeln und unternimmt mit ihrem Mann eine Rundreise durch ihre Heimat. Sie beginnen in Marrakesch und folgen von dort einem Weg der Esskultur und des freundlichen Empfangs durch Freunde, einheimische Familien und angesehene Köche.
Das wunderschöne Buch zur Hand zu nehmen, macht schon einfach Freude. Das Cover erinnert an marokkanische Fliesen und das Ganze ist dann auch noch so geprägt, dass das Muster der Fliesen auch noch zu fühlen ist. Und dann ist man auch schon mitten drin in einer fernen orientalischen Welt.
Zu jeder Station der Reise werden verführerische fernöstliche Rezepte vorgestellt. Man kann förmlich die orientalischen Gewürze riechen. Diese sind dabei so unterschiedlich, wie die einzelnen Regionen in Marokko.